Eiszeiten

Sonntag, 10. April 2016

15 Tore - Schützenfest im Halbfinale



Die Halbfinalbegegnung des TSV Dietramszell mit den Tuesday Jackalopes hatte noch gar nicht so richtig begonnen, als schon das erste Tor zu bejubeln war. Nach acht gespielten Minuten lagen die Zeller bereits 0:2 hinten, nach 11 Minuten lagen sie mit 3:2 in Führung. Nach 13 Minuten stand es 4:3 und die Jackalopes tauschten bereits ihren Tormann aus, was nur eine einzige von vielen Kuriositäten in diesem Spiel war.

Wer geglaubt hatte, dass sich die Partie nach einer hektischen Anfangsphase nun beruhigen sollte, der sah sich getäuscht. Beide Mannschaften gingen ein unerhört hohes Tempo und spielten mit offenem Visier. Für Freunde von taktisch geprägten Spielzügen oder einem gepflegten Spielsystem gab es nicht viel zu sehen, stattdessen dominierten Emotion und Leidenschaft. Tore fielen nahezu im Minutentakt und das meist aufgrund beeindruckender Einzelleistungen. Gegen Spielmitte stand es 5:5 und in einem sehr fairen Match wurden nun ein paar Checks "zu Ende gefahren".

In der zweiten Spielhälfte musste der TSV auf Stürmer Christoph Lück verzichten, der wegen starker Rückenschmerzen nicht mehr auf das Eis zurückkehren konnte. Die Zeller stellten die Reihen um und kamen dabei etwas aus dem Tritt. Nach 37 Minuten neutralisierten sich - beim Spielstand 6:6 - die beiden Mannschaften und es fiel fast schon unglaubliche 13 Minuten lang kein weiteres Tor. Es hatte den Anschein, als würden alle Spieler nochmals Luft holen für die Schlussphase - und die hatte es in sich: Zehn Minuten vor Schluss erzielten die Jackalopes den Führungstreffer zum 6:7, doch jeder im Stadion ahnte, dass dies noch nicht das letzte Tor des Abends gewesen sein konnte. Und tatsächlich klingelte es nur drei Minuten später wieder im Kasten der Jackalopes. Noch sieben Minuten auf der Uhr, Spielstand: 7:7. Hüben wie drüben sah man in müde, abgekämpfte Gesichter. Und während diese denkwürdig intensive Partie auf ihren Höhepunkt zuschritt, begann man sich zu fragen, was im Falle einer Verlängerung passieren würde. Doch dazu kam es nicht, denn in der letzten Spielminute schickte der TSV seinen Paradesturm (von Schilcher, von Schilcher, Klein) auf das Eis und tatsächlich machten sie nur wenige Sekunden vor Schluss mit einem sehenswerten Treffer den Sack zu. Der letzte Angriff des Abends aber gehörte den Jackalopes und endete mit einem Pfostentreffer.

Das Spiel, das eigentlich unentschieden hätte enden müssen, ging also durchaus auch mit Fortunas Hilfe an den TSV Dietramszell. Im Finale treffen die Zeller Buam auf die Lions.